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17.04.2013, 23:05
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18.04.2013, 09:07 von
holgi63.)
Hallo Jochen,
1.500l sind ohne Flüssigdünger 1,5t, mit AHL bis Faktor 1,32, also satte 2t netto plus Fass, plus Rahmen.
Dazu kommt bei teilgeleertem Fass das Schwappen hinzu, wodurch sich kuriose Lastspitzen einstellen können...
Der erste Eindruck, der mir im Kopf entsteht, sagt, dass 2t für Normalspur genug sind...
...zumal sich das Gespann in diesem Zustand rechnerisch dem maximal zulässigen Gesamtgewicht bereits verdächtig nähert...
Trotzdem ein Versuch, Für und Wider sachlich, logisch abzuwägen:
Wenn ich bei Normalspur Kreiselegge und Drille hinten dran habe (hier kommt allerdings ein relativ langer Hebel zum Tragen, weil die Kombi weit hinter der Achse hängt, was beim Aufbaufass so nicht ist), dann führt die gefüllt 1,5t schwere Kombi bereits zu einer statischen Durchbiegung der Hinterachsrohre, die natürlich durch jede Furche deutlich verstärkt wird.
Fast 30 Jahre macht mein 700 das nun mit - und lebt noch, sogar mit Schälgrubber in der Front...
Andererseits nun das gleiche bzw. sogar mehr Gewicht mit dem zusätzlichen Hebel auf die Achse, der durch den ferneren Aufstandspunkt der Räder zum Befestigungspunkt Achsrohr/Differenzial entsteht....
Wobei sich hier wieder positiv auswirkt, dass das hohe Gewicht nicht über einen langen Hebel an der Achse zerrt, sondern mittig drauf liegt, wie Benno bereits richtig bemerkt hat.
Am Ende wird sich wahrscheinlich die statische Durchbiegung der Achsrohre in beiden Fällen nur wenig unterscheiden, der wahrscheinlich gravierende Unterschied ist aber, dass die Lager der Portale eine völlig andere Lastverteilung bekommen und das könnte über das "erträgliche Maß" hinausgehen.
Während die inneren Portallager bei Normalspur fast ohne bzw. nur mit verhältnismäßig kleiner Radialkraft arbeiten, haben diese bei 2m Spur durch die Hebelwirkung enorme Kräfte abzustützen. Ob eine Lastspitze dann evtl. sogar zum Gehäusebruch führt, kann ich nicht sagen und das ganze zu berechnen scheitert an verfügbarer Zeit und nicht vorhandenen Materialdaten.
Durch das hohe Gewicht brauchst Du zudem richtig Druck in den Reifen, wodurch eine federnde - und damit Lastspitzen dämpfende - Komponente gegen Null geht.
Wenn ich die Pritsche meines Unimog 406, der per principio das gleiche Fahrzeug ist, mit 2t belade, dann ist das mit Normalspur ok, allerdings mit Bonus gefederte Hinterachse.
Mit 2m Spur - lieber nicht...
Letztlich gilt - wie so oft: Versuch macht kluch, angesichts begrenzter Ressourcen allerdings an möglichen Defektteilen könnte der Erkenntnisgewinn zum pekuniären Desaster führen...
Andererseits erinnere ich mich noch an MF130, MF133 oder MF135 mit umgedrehten Radschüsseln und sehr schweren Frontladern oder schwerer Spritze bzw. Düngerstreuer, die jahrelang so ihre Rüben gedüngt und gespritzt haben und die das auch überlebt haben...
Genauso hat unser Gutshof weit über 200ha über viele, viele Jahre mit schwerer Dammann und schwerem 24m Gestänge auf 406 - allerdings Normalspur, aber auch AHL - gefahren...
...und das in Steillagen, die so schief sind, dass in Schichtfahrt die unteren beiden Räder sicher 80% des Gesamtgewichtes tragen mussten...
...ich würd's nicht tun - nicht mit 2m Spur. Ich bin aber auch nicht das Maß der Dinge, sondern nur eine von vielen Meinungen...
Tut mir leid, wenn der Beitrag letztlich keine wirkliche Antwort liefert, sondern höchsten Denkanstöße...
Entscheiden musst Du selbst.
FG
Holger
406.120 '72, 440.161 '75, 440.167 '83
Die 3 MBtrac-Grundsätze:
1.) Ein MBtrac ist zwar nicht alles, aber ohne MBtrac ist alles nichts!
woraus folgt:
2.) Ein Leben ohne MBtrac ist möglich - aber sinnlos...
doch zum Glück für die vielen Nicht MBtrac Besitzer:
3.) Nur wer einen MBtrac besitzt, weiß, was allen anderen fehlt...