Hallo,
ein Membranspeicher war Standard bei der Ausrüstung aller Unimog und MBtrac mit Freigang-Kraftheber und ist durchaus sehr nützlich und in seiner Wirkung einer Schwingungstilgung in einer EHR vergleichbar. Mein MBtrac 65/70 bspw. besitzt diesen Speicher auch.
Bei Ausstattung mit Regelkraftheber hat Mercedes Benz den Speicher aber weggelassen und das aus gutem Grund, da sich damit fremderregte Lastspitzen im System verstärken können und sich schädigend auf das Regelsteuergerät und im Extremfall sogar auf das Fahrzeug übertragen können, wodurch die Fahrsicherheit gefährdet werden kann.
Der Speicher erlaubt fremderregt die Veränderung der Hubhöhe im System, die das Regelsteuergerät NICHT erlaubt.
Sobald eine solche Veränderung eintritt, steuert das Regelsteuergerät mit einem Hubimpuls nach. Bei Vollgasfahrt (Straßenfahrt bei Höchstgeschwindigkeit) und damit höchster Fördermenge der Pumpe kann das zu einem heftigen überschießenden Hubimpuls auf die Unterlenker und je nach Eigenschwingverhalten des angebauten Gerätes zu einer sehr heftigen Reaktion desselben führen. Dadurch können fremderregte Schwingungen im Hubwerk im Extremfall nicht, wie gewünscht, gedämpft, sondern sogar recht heftig verstärkt werden, weshalb die Nachrüstung eines Speichers am Regelkraftheber eigentlich nicht zulässig, zumindest aber mit Vorsicht zu bewerten ist!
Mit anderen Worten, vereinfacht ausgedrückt: Speicher und Regelsteuergerät verbaut in einem System "bekämpfen" sich gegenseitig.
Es existieren solche Nachrüstungen, die auch bedingt funktionieren, aber es ist nicht risikolos!
Wenn man damit experimentieren will, sollte das Volumen des Speichers möglichst klein (natürlich im Verhältnis zum Zylindervolumen) sein, damit wirklich nur die "Spitzen" der Erschütterungen aus dem System herausgenommen werden.
Der Systemdruck am MBtrac kann gefahrlos auf 200 bar angehoben werden (Druckbegrenzungsventil). Alle verbauten Komponenten verkraften diesen Druck.
Weiters ist die Koppelgeometrie für die Hubkraft von emanenter Bedeutung:
- Oberlenker am Schlepper hoch, am Gerät niedrig
- Oberlenkerlänge
- Koppelpunkt der Hubarme am Unterlenker hinten
- Falls verschiedene Einstellung der Unterlenkerkoppelpunkte am Gerät möglich, einen höheren bevorzugen mit dem Ziel, dass die Hubbewegung, die Unter- und Oberlenker beschreiben, dem Parallelogramm möglichst nahekommt. (Gerät hebt nahezu parallel aus, nicht in einer Kreisbeschreibung, also hinten viel höher, als vorn).
Das hat natürlich seine Grenzen darin, dass ein Pflug am hintersten Schar schon eine Ecke höher ausgehoben werden muss, als am ersten Schar, um die Drehfunktion sicher zu gewährleisten. Bei Pflügen mit Rahmenschwenkzylinder reduziert sich aber der Bedarf an "hinterer Hubhöhe".
Das hier:
(09.10.2011, 20:44)M. Täufer schrieb: ...
Des is so der hebt bei schweren Anbaugeräten halt Langsam, wenn ich
dann Gas gebe so 1000 U/min dann passt`s,
auch beim Silieren mitn 18 tonner dauert das kippen lang.
Auf 700 U/min bringt der so 170bar hab ich schon gemessen.
...
deutet auf bereits vorhandenen Pumpenverschleiß hin.
FG
Holger